Das stellten die englischen Gäste aus Chesterfield und die Akamitglieder gemeinsam fest beim Ausflug am 03. September 2023. Die interessante kleine Stadt liegt zwischen der hügeligen Landschaft von Spessart und Odenwald an den Ufern des Mains. Zuvor durchquerten wir auf kleinen Straßen den Odenwald – eine wunderschöne Strecke hatte der Busfahrer ausgewählt.
Vorgeschichtliche Ringwälle in und um Miltenberg weisen auf die strategische Bedeutung des Maintals hin. Um 150/160 n. Chr. verlegten die Römer bis hierher den Limes und errichteten mehrere Kastelle.

Die Stadt entstand unterhalb der um 1225 erbauten Mildenburg. Eingeengt von Main und Odenwald entwickelte sie sich zwischen den beiden Stadttürmen des Mainzer-Tores im Westen und des Würzburger-Tores im Osten. Miltenberg gehörte bis 1803 zu Kurmainz, was sich heute noch im Stadtwappen mit dem Mainzer Rad erkennen lässt, allerdings auch am rheinpfälzischen Dialekt.

Fachwerkbauten, die einen ganz besonderen Charme ausstrahlen, und eine großzügige Altstadt laden zum Bummeln ein. Hier steht das älteste Gasthaus Deutschlands – der Riesen.Ob er wirklich das älteste Gasthaus Deutschlands ist, darüber sind sich nicht alle ganz so einig. Was aber so gut wie sicher ist, hier speisten schon viele illustre Gäste, darunter sogar Kaiser Karl VI. Sicher genoss er auch den guten Wein aus der Weinregion Churfranken.

Bei der klassischen Stadtführung erfahren wir viel Wissenswertes und Unterhaltsames zur Geschichte Miltenbergs, das an der Deutschen Fachwerkstraße liegt. Unsere Gästeführerin Sigrun Reichert zeigte uns die schönsten Gassen und Plätze im Schwarzviertel, dem ältesten Teil der Stadt. Wir hörten Fakten und Anekdoten, viel Überliefertes und manches Gesicherte aus der Geschichte der Stadt.
Der von alten Fachwerkhäusern begrenzte Marktplatz mit dem Marktbrunnen verdiente unsere besondere Aufmerksamkeit. Wer die 50er-Jahre-Komödie “Das Wirtshaus im Spessart” mit Lilo Pulver kennt, dem wird der Marktplatz in Miltenberg gleich sehr bekannt vorkommen, denn hier am Marktbrunnen wurden einige Szenen gedreht. Ein paar Schritte weiter befindet sich das Schnatterloch, das direkt durch die Stadtmauer führt. Mit schnatternden Menschen oder mit Gänsen hat der Name rein gar nichts zu tun: Er kommt vom altdeutschen “Snade”, was Grenze bedeutet und die einstige Stadtgrenze markiert.

Nach der Stadtführung vergnügten sich Chesterfielder und Darmstädter auf der Michaelismesse, dem größten Volksfest am bayerischen Untermain mit riesigem Festzelt und Vergnügungspark. Und einige probierten das Miltenberger Bier aus der einzigen Brauerei am Ort.

Ein weiteres Highlight war die Schiffstour auf dem Main. Durch das liebliche Maintal genossen wir die Fahrt bis zur Burg Freudenberg und zurück. Aber nicht nur die Ausblicke auf Wälder und Weinberge waren herrlich, die Sonne spielte auch mit und bei einer leichten Brise ergaben sich viele Gespräche, mal englisch, mal deutsch und viel gemischt. Am Abend sollte dann der Ausflug im Ratskeller in Darmstadt ausklingen.

Text: Sigrid Geisen, Fotos: Stadt Miltenberg, Cornelia Löffler

 

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