Christiane Schär, Selbsthilfebüro Darmstadt, stellte am 13.09.23 ihre Arbeit vor.

Vor 1980 kannte man den Begriff Selbsthilfegruppe (SHG) nicht. Mit der Zunahme der Komplexität unseres Lebens und der ansteigenden Lebenserwartung entstehen neue Bedürfnisse zur Hilfe bei der Lebensbewältigung.
Heute schätzen 3,5 Mio. Menschen diese Ergänzung der Therapieangebote und erweitern ihr Wissen über das Medizin-System in den über 70.000 SHGn. Dabei sind natürliche Gespräche von Angesicht zu Angesicht stets schon ein hilfreicher Aspekt für die Ratsuchenden.

Das Konzept der SHGn orientiert sich an der Salutogenese, also der Frage, was die Gesundheit stärkt und hilft ohne von einer Diagnose abhängig zu sein. Der Träger der SHGn, DER PARITÄTISCHE, hat einen mehrsprachigen Wegweiser herausgegeben. Der nicht nur viele Kontaktstellen im Gebiet der Region Darmstadt, sondern auch die Krankheiten und die gesundheitlichen Störfälle von Alkohol- und Drogensucht über krankhafte Schüchternheit bis Zystenniere auflistet. Dabei stehen Burnout, Essstörung, die Bewältigung von Trennung und Tod häufiger im Mittelpunkt als beispielweise ADHS und Lupus. Die Ärzteschaft empfindet keine Konkurrenz gegenüber den SHGn, sondern zeigt eine kooperative Haltung. In den oft überlasteten psychologischen und medizinischen Praxen wird von einer Hand-in-Hand Arbeit berichtet, wie die Leiterin vom Selbsthilfebüro in Darmstadt, Christiane Schär, Rheinstraße 67, Tel. 06151-850 6580, es bei einem AKA-Vortrag erzählte. Von dort wird auch eine vielfältige Werbe- bzw. Öffentlichkeitsarbeit mit Presse, Rundfunk, Flugblätter und Vortragstätigkeit geleistet.

Die weitere Bekanntmachung dieser Einrichtungen ist eine wichtige humane Aufgabe. Aufgrund der ansteigenden Nachfrage kann jedermann eine neue Selbsthilfegruppe anregen oder sogar selbst gründen. Es gibt keine bürokratische, machtvolle Oberbehörde, nur einfach die Ansprechpersonen anrufen; Frau Ayse Yilmas oder Frau Schär, Anschrift wie oben. Sehr lebendig wurde im Anschluss an den Vortrag unter der Regie von Christa Burger diskutiert, wobei insbesondere der Mut zum eigenen Anliegen als emanzipatorischer Schritt vielstimmig herausgearbeitet wurde.

Text: Walter Schwebel

 

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