Conni Reimann engagiert sich in Namibia

namibia flagge 170Seit 22 Jahren lebt Conni Reimann, geboren in Bensheim, mit ihrem Mann Peter in Namibia auf einer Farm nahe dem Städtchen Grootfontein im Nordwesten Namibias. Jetzt kam sie für ein paar Wochen in die alte Heimat zurück und folgte der Einladung Peter Wageners, der sie in Afrika besucht hatte.

Im brechend vollen Vortragsraum der Aka am 20. 04.2024 erzählte die ehemalige Kommissarin von ihrem Leben auf der Farm und allem, was sie drumherum organisiert, kreiert und auf die Beine gestellt hat und die vielen Besucher staunten und applaudierten diesem Energiebündel, dem ganz offensichtlich keine Herausforderung zu groß war.

Die Bezeichnung „Auswanderin“ mag sie nicht, das klingt ihr zu endgültig. Sie spricht von einem „Umzug“. Der dazu führte, dass sie nun nicht nur auf einer Farm mit vielen Tieren lebt und ein Gästehaus mit nett eingerichteten Rundhütten betreibt , sondern sich darüber hinaus unermüdlich damit beschäftigt, das Leben der Menschen in den Wellblechhütten rundherum zu verbessern. Mit Power, Herzblut und einem unerschütterlichen Optimismus gründet sie Initiativen, managt den Transport von Hilfsgütern und hilft auch in scheinbar aussichtslosen Fällen.

Da waren die Kinder aus der Township-Nachbarschaft, die nicht zur Schule gingen, weil die Eltern kein Geld hatten. Ein unhaltbarer Zustand befand Conni Reimann, sammelte Spenden, ging von Farm zu Farm, verfrachtete 50 Kids in einen alten Traktor und lieferte sie bei der einzigen Lehrerin weit und breit ab. Danach waren die noch Jüngeren dran: Ein alter Stall wurde zum Kindergarten umgebaut. 34 Kinder wurden von einer patenten Frau betreut und lernten vor allem Englisch. Als die Einrichtungen während der Corona-Pandemie geschlossen werden mussten, war die Not groß, denn die Schulspeisung war für viele Kinder die einzige Mahlzeit am Tag gewesen. Was tun? Eine Suppenküche wurde organisiert, vom Auto aus gab es Essen für die Hungrigen.

Voller Schrecken stellte sie fest, dass es für behinderte Menschen kaum Hilfsangebote gab. Mit Hilfe von Freunden und Nachbarn sorgte sie auch hier für Erleichterungen. Über 30 aussortierte Rollstühle wurden von einer Firma gespendet und dankbar sofort in Betrieb gesetzt. Ein Zentrum für behinderte Menschen entstand, in dem junge Menschen sogar einen Schulabschluss machen konnten. Für große Erschütterung bei den Aka-Besuchern sorgten die Bilder eines kleinen Jungen, der ohne Arme und mit nur einem Bein geboren war - „unser Sonnenschein“ nannte ihn die Referentin und zeigte Bilder, wie er dank der Therapie aufgeblüht war.

namibia cr1 500

Großer Andrang im Zentrum für behinderte Menschen, das Conni Reimann und ihre Helfer aus zwei Containern zusammengebaut haben…

…und dienstags treffen sich die „Nähfrauen“ im Zentrum.

namibia cr2 500 

Es war ein beeindruckender Abend im Vortragsraum der Aka. Die Zuhörer drückten ihre Bewunderung über das unermüdliche Engagement von Conni Reimann aus - auch in Form von Spenden für ihre Organisation. Zur Unterstützung von Reimanns Kindergarten gründete ihr Helferkreis in Heppenheim den Verein Vanona e.V.; die ausgelegten Formulare zur Mitgliedschaft waren im Nu vergriffen. Wer mit Conni Reimann Kontakt aufnehmen will, kann das am einfachsten per Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Und für alle, die nicht dabei sein konnten, hier noch ein Tipp: Peter Wagener wird dank der Unterstützung seiner Tochter Maren einen Podcast über die Veranstaltung erstellen, der demnächst auf die Homepage der Aka gestellt wird.

Text: Heidrun Bleeck / Bilder: C. Reimann

 

Förderer  -  Datenschutz Impressum

Nach oben